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Lockerungen der Covid-19 Massnahmen in Indien und Wiederaufnahme der Produktion für bioRe® Sustainable Textiles

Der staatliche Lockdown in Indien wurde bis zum 31. Mai mit lokalen Lockerungen verlängert. Die Textilherstellung bei den Produktionspartnern der Remei in Tirupur läuft in einem stark reduzierten Ausmass langsam wieder an.

Die Kurve im Zusammenhang mit der Anzahl der Neuansteckungen pro Tag ist in Indien immer noch steigend, und es ist ungewiss, wann diese Kurve wieder abflachen wird. Deshalb gehen wir davon aus, dass der bis zum 31. Mai verhängte Lockdown in Indien noch verlängert werden wird, und die Produktion nach wie vor in einer tiefen Kapazität erfolgen wird. Es dürfte noch eine Weile andauern bis alle Zahnrädchen in der indischen Industrie wieder ineinandergreifen und sich die Situation normalisieren wird.

Wie sieht die Situation bei den Remei Produktionspartnern konkret aus?
Remei Produktionspartner Wellknit Industries hat den Betrieb mit einer Kapazität von 30-35 % wieder aufgenommen und der Produktionspartner Century Apparels Pvt. Ltd produziert wieder mit 300 Mitarbeitenden und einer Kapazität von 50%. Die Wiederaufnahme beim Produktionspartner Kaytee Corporation Pvt. Ltd in Tirupur ist relativ reibungslos geglückt.

Was sind die größten Herausforderungen bei der Wiederaufnahme der Produktion?
Problematisch ist nach wie vor der eingeschränkte öffentliche Verkehr, der die Mobilität stark beeinträchtigt, und die Anreise der ArbeiterInnen zu den Produktionsstätten erschwert oder unmöglich macht. Eine weitere grosse Herausforderung für die Unternehmen ist die Abwicklung der verschiedenen textilen Herstellungsprozesse, die zur Herstellung der Fertigtextilien notwendig sind, und in örtlich voneinander getrennten Produktionseinheiten innerhalb der Lieferkette erfolgen. Der effiziente und reibungslose Warenfluss wird aktuell noch durch die bestehenden Verkehrseinschränkungen beeinträchtigt.

Welche Schutzmassnahmen und Unterstützung für die Mitarbeitenden gibt es?
«Auch wenn die Produktion jetzt wieder anläuft, hat die Gewährleistung der Gesundheit und Sicherheit aller unserer Arbeiter und Angestellten für uns oberste Priorität. Wir haben die gesamte Fabrik und das Büro saniert und in allen Bereichen zusätzliche Sanitärstationen eingerichtet, sowie das Tragen von Masken vorgeschrieben. Da wir nur zu 50% ausgelastet sind, sind wir in der Lage, sowohl in den Fabriken als auch im Büro Social Distancing-Massnahmen einzuhalten. Unsere Büroangestellten haben wir gebeten, nur jeden zweiten Tag in den Betrieb zu kommen, bzw. von zu Hause aus zu arbeiten. Wir haben ausserdem ein medizinisches Team eingestellt, das die Temperatur jedes einzelnen Mitarbeitenden überprüft, bisher hatten wir aber noch keine Fälle mit Covid-19 Symptomen,» sagt Aditya Udani, Kaytee Corporation Pvt. Ltd, Tirupur, India.

Schutzmassnahmen bei Kaytee Corporation Pvt. Ltd, Mai 2020.
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«Zu unseren Sicherheitsmaßnahmen gehören das Fiebermessen, die Handhygiene, das Tragen von Schutzmasken, und die Umstellung der Sitzplätze unserer Mitarbeiter, die nun mehr als 6 Fuß voneinander entfernt sind», sagt M.S. Nair, Inhaber, Wellknit Industries, Tirupur, India.

«Wir von unserer Seite kümmern uns weiterhin um drei Mahlzeiten für Arbeiter vor Ort. Wir setzen dies auch für den Monat Mai fort», sagt, Lilam Reuben, Inhaberin, Century Apparels Pvt. Ltd. Tirupur, India.

Sind Remei Produktionspartner von Stornierungen anderer Auftragsgeber betroffen?
«Ja, wir sind von der Stornierung von Bestellungen anderer Auftragsgeber stark betroffen. Diese beeinträchtigen unseren Cashflow erheblich. Viele Stornierungen betreffen Sortimente, für welche wir schon gefärbte Stoffe, Zubehörteile und Besätze im Hause hatten.

Deshalb sind wir der Remei AG für ihre Zuverlässigkeit, auch während der Krise sehr dankbar,» sagt Aditya Udani, Kaytee Corporation Pvt. Ltd, Tirupur, India.
 
Es wird nur einen gemeinsamen Weg aus dieser Krise geben können
Wir sind uns bewusst, dass in Indien während und nach dem Lockdown für einen noch ungewissen Zeitraum nur mit reduzierten Kapazitäten produziert werden kann, und dass es Verschiebungen geben wird. Dazu sind wir mit unseren Produktions- und unseren B2B Handelspartnern weiterhin im Dialog und in der frühzeitigen Planung, und verfolgen die jeweilige Entwicklung der Situation.